Balingens Neubaugebiet für Ein- und Mehrfamilienhäuser

Stadtentwicklung im Quartier Stapfel

In der Kernstadt besteht nach wie vor großer Wohnungsbedarf. Raum dafür entsteht im geplanten Neubaugebiet Stapfel entlang der Hirschbergstraße. Beim städtebaulichen Wettbewerb zur Quartiersentwicklung haben zehn Stadtplanungs- und Architekturbüros Entwürfe eingereicht – im Mai 2024 fand das Preisgericht statt.

Wettbewerb Stapfel
Innenstadtnahe, landschaftlich schöne Lage nahe Kindergärten, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten

Generationenübergreifende Wohnangebote und Wohnformen

… und zwar für verschiedenste Familien- oder Bewohnerkonstellationen, umgesetzt als Quartier zwischen Landschaftsraum und Siedlungsgebiet: Dafür waren im Wettbewerb zu Stapfel Entwürfe gefragt. Diese Entwürfe sollten Vorgaben in verschiedenen Bereichen erfüllen.

  

1: Nutzungen, Wohnungsbau und Haustypen

Hier galten komplexe Vorgaben:

  • ein sozial vielfältiges Quartier für unterschiedliche Lebensphasen und Einkommensgruppen
  • eine ausgewogene Mischung von Miet- und Eigentumswohnungen
  • neben Bauträgern auch Grundstücke für Baugemeinschaften und Konzeptvergaben
  • ein Mix verschiedener Wohnungstypen, z. B. verdichtete Einfamilienhäuser, Geschosswohnungsbauten, Ketten- und Atriumhäuser
       

  

Detailvorgaben zur Bebauung

15–30 % der Nettobaufläche sollten für eine freistehende Einfamilienhausbebauung vorgesehen werden. Mindestens 26 Bauplätze waren für freistehende Einfamilienhäuser vorzusehen, zu denen die Stadt Balingen aufgrund des Umlegungsverfahrens rechtlich verpflichtet ist. Mit Grund und Boden soll sparsam umgegangen werden: Die freistehenden Einfamilienhausgrundstücke sollen kompakt platziert sein; entsprechend den Vorgaben des Regionalverbands soll eine Dichte von mind. 80 Einwohnern pro Hektar erreicht werden. Für einen Teil der Wohnungen sollte mietpreisgebundener Wohnraum im Geschosswohnungsbau möglich sein. Integrierbar sein sollen gemeinschaftlich nutzbare Räumlichkeiten, eine Kindertagesstätte sowie die Möglichkeit für ein Senioren-/ Pflegeheim.

   

2: Verkehr und Mobilität

Um die alternative, individuelle Mobilität gegenüber dem motorisierten Einzelverkehr zu stärken, wurden folgende Vorgaben gemacht:

  • Im zukünftigen Quartier soll es eine gute Fuß- und Radwegeverbindung in Nord-Süd-Richtung und in die Kernstadt geben.
  • Die wohnungsbezogenen Fahrradstellplätze nach LBO sollen wettergeschützt, leicht erreichbar und gut zugänglich sein.
  • Alternative Mobilitätsformen und die kleinräumige Vernetzung mit der Umgebung sollen attraktiv gestaltet werden.
  • Pro Wohneinheit gibt es höchstens 1,5 Stellplätze (gilt für alle Wohnformen).
       

Gemeinschaftliche Nutzungen

Garagen können als gemeinschaftliche Anlagen geplant werden, z. B. als kleinteilige Quartiersgaragen oder gemeinschaftlich genutzte Tiefgaragen (jeweils baufeldbezogen). Parkbauwerke müssen kritisch darauf geprüft werden, ob sie klima- und erdmassenneutral sind und wie viel Fläche sie verbrauchen.
  

Alternativen zum eigenen Auto

Erwünscht sind alternative Mobilitätsangebote (z. B. Sharing) sowie gemeinschaftliche Angebote für eine Rad-Infrastruktur – bspw. eine Leih- und Reparaturmöglichkeit sowie Stellflächen für Lastenräder.

Diese quartiersbezogenen Sharing-Angebote können sich im öffentlichen Raum befinden.

3: Stadtklimatische und energetische Anforderungen

Stapfel soll ein durchgrüntes Wohnquartier mit funktionalem und innovativem Städtebau werden; Grünräume und bauliche Dichte sollen einander durchdringen und ergänzen. Wichtig ist dabei ein angemessener Übergang zur Nachbarbebauung nördlich der Hirschbergstraße mit einem neuen Siedlungsrand.
   

Klimaneutralität

Balingen soll bis 2040 klimaneutral sein, entsprechend wird in Stapfel ein klimaneutrales Quartier angestrebt. Die erwarteten Temperatursteigerungen lassen sich mit verschiedenen Maßnahmen abfangen: weniger Flächenversiegelung, Grünflächen, Bäume, Schattenplätze, Farbgebung von Bodenbelägen, Trinkbrunnen, Wasserflächen, Dach- und Fassadenbegrünungen, Erhöhung der Biodiversität …

Von den Wettbewerbsteilnehmern wurde daher erwartet, dass sie ihre Entwürfe ökologisch orientiert, klimaangepasst sowie energie- und ressourcensparend gestalten.

Das beinhaltete Vorschläge für …

  • eine effiziente, flächensparende Erschließung
  • weniger motorisierten Individualverkehr und weniger fossile Brennstoffe (z. B. attraktive Fuß- und Radwege, Elektromobilität)
  • klimafreundlich gebaute und betriebene Gebäude (sparsamer Ressourcenverbrauch, Nachhaltigkeit, lokale Verfügbarkeit von Ressourcen)
  • energiesparende Nutzung durch passende Bauform und Ausrichtung (Dachformen, günstiges AV-Verhältnis, hohe Wärmedichte)
  • möglichst energieautark gestaltete Grundstücke

Gesetzlich vorgeschriebene Maßnahmen zur Klimaneutralität waren vorzusehen (z. B. Photovoltaik).

  

Stadtentwicklung in Stapfel - zeitlicher Ablauf

  • Derzeit in Überarbeitung.
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  • ......
       

Ergebnis des Wettbewerbs

Die zehn eingereichten Wettbewerbsbeiträge wurden in mehreren Rundgängen durch das Preisgericht auf die ausgeschriebenen Anforderungen begutachtet und bewertet. Drei Arbeiten wurde ein Preis zuerkannt; eine Arbeit, die sich durch eine besondere Idee auszeichnete, erhielt eine Anerkennung. Alle Arbeiten gibt es hier als PDF-Dateien.
    

Downloads

  • 1. Preis: Wick + Partner mit Sigmund Winz Landschaftsarchitekten
  • 2. Preis: Studio Wessendorf
  • 3. Preis: citiplan
  • Anerkennung: Rheinflügel Severin mit Hannes Hörr Landschaftsarchitektur
  • Einreichung Thomas Schüler
  • Einreichung Projekt GmbH
  • Einreichung Lehen drei
  • Einreichung Zoll Architekten mit Möhrle + Partner Landschaftsarchitekten
  • Einreichung Scheuvens + Wachten
  • Einreichung Yellow Z mit Holzwarth Landschaftsarchitekten
  • Beurteilung der Preisträger
  • Verfasserliste