Auf der Suche nach einer neuen Zukunft

Stadtentwicklung auf dem Strasser-Areal

Erst Strickwaren-, dann Schuhfabrik, anschließend gewerblich genutzt, seit 1993 im Besitz der Stadt Balingen: Das Strasser-Areal in der Innenstadt sollte baulich entwickelt werden und wurde nach der Zerschlagung dieser Pläne 2023 in die Gartenschau einbezogen. Derzeit läuft ein Investoren- und Architektenauswahlverfahren – das 5000 qm große Grundstück am Wasser soll nachhaltig und sinnvoll genutzt werden.

Sahnestück sucht Investor: das Strasser-Areal mitten in der Stadt

2023: Als Plaza das Herzstück der Gartenschau

Während der Gartenschau war hier der zentrale Verknüpfungsbereich sowie das Eingangstor zur Innenstadt und zum Marktplatz. Als Plaza war das Areal mit den acht Schaugärten, der Plage Royan, dem Hauptgastronomie und der Kulturbühne der innerstädtische Ausstellungsschwerpunkt und den ganzen Sommer über ein beliebter Treffpunkt.
   

Auch mit Gebäude bleibt der Blick auf das Zollernschloss erlebbar
Kulturveranstaltungen mit Bühne können weiterhin wie bisher stattfinden

2024/2025: Konzeptvergabe für die zukünftige Nutzung

2024 wurde eine Konzeptvergabe ausgeschrieben, derzeit läuft ein zweiphasiges Investoren- und Architektenauswahlverfahren. Neben den architektonischen Vorschlägen gilt es insbesondere, ein nachhaltiges und für die Stadt sinnvolles Nutzungskonzept zu entwickeln – die Möglichkeiten sind hier bewusst sehr offen gehalten.

Das Areal soll natürlich auch künftig genügend öffentlichen Raum für Veranstaltungen und städtisches Leben bieten. So stehen vom Gesamtgrundstück nur rund 2.200 m² zur Bebauung an. Die weitere Fläche verbleibt als öffentlicher Platz an der Eyach und der wichtigen Zugangssituation zur Innenstadt.
   

 

Ausstellung der Entwürfe im Rathaus

Ende Januar 2025 haben die Bewerber ihre Konzepte einer Bewertungsjury nicht öffentlich präsentiert.
Ab Aschermittwoch, 05.03. bis zum 12.03.2025 werden die vier eingereichten Arbeiten im Foyer des Balinger Rathauses öffentlich ausgestellt sein. Zu den üblichen Öffnungszeiten der Infothek können alle Interessierten die Arbeiten begutachten.

Als Auftakt der Ausstellung wird am Mittwoch, 05.03. eine Fachführung um 17 Uhr im Rathausfoyer stattfinden.

Sollten Sie im genannten Zeitraum keine Zeit haben oder sich die Planungen lieber online ansehen, können Sie sich die vier Einreichungen auch einfach bequem herunterladen:

Pläne Phase 1 - Jurysitzung 07.11.2024

Pläne Phase 2 - Jurysitzung 31.01.2025

Studien künftiger Nutzungsszenarien auf der Plaza

Ihre Meinung ist uns wichtig!

Was ist Ihnen in Bezug auf die zukünftige Bebauung wichtig? Auf welche der bisherigen Nutzungen der Plaza möchten Sie auch künftig nicht verzichten wollen? Was sind Ihre Bedenken in Bezug auf das Projekt?
Wir freuen uns, wenn Sie ihre Anregungen, Wünsche und Gedanken mit uns teilen.

Mit Klick auf diesen Link werden Sie zur Umfrage weiter geleitet.
Wir freuen uns über Ihre Beteiligung!
   

Stadtentwicklung auf dem Strasser-Areal: zeitlicher Ablauf

  • 2025
    Entscheidung der Konzeptausschreibung und voraussichtliche Vergabe des Grundstücks durch den Gemeinderat
  • 2024
    Konzeptausschreibung für die zukünftige Nutzung und Bebauung
  • 2023
    Das Areal wird als Plaza Teil der Balinger Gartenschau
  • 1993
    Die Stadt Balingen erwirbt das Grundstück, um es für die Innenstadt zu entwickeln
  • nach 1978
    gewerbliche Nutzung
  • 1903 bis 1978
    Schuhfabrik
  • ab 1889
    Strickwarenfabrik

Wie war der Ablauf des wettbewerblichen Verfahrens?

Der Balinger Gemeinderat hat im März letzten Jahres in öffentlicher Sitzung die Durchführung eines zweistufigen Investoren- und Architektenauswahlverfahrens beschlossen, mit dem Ziel, das Grundstück an denjenigen Bewerber zu veräußern, der das beste Bebauungs- und Nutzungskonzept anbietet.

In einer ersten nichtöffentlichen Sitzung der Bewertungsjury aus Mitgliedern des Gemeinderates, der Verwaltung und externen Fachplanern wurden die Konzepte anonym beraten und das Verfahren auf Empfehlung der Jury mit zwei Konzepten weitergeführt. Diese beiden Konzepte wurden als tragfähig erachtet, versehen mit der Vorgabe, dass noch partiell an der einen oder anderen Stelle Überarbeitungsbedarf besteht. Beide Investoren haben die Empfehlungen der Jury aufgenommen und ihr Konzept nachgeschärft.

Ende Januar fand nichtöffentlich die finale Jurysitzung statt und das Bewertungsgremium hat sich ausdrücklich für das vorgeschlagene Konzept der Balinger Wohnbaugenossenschaft ausgesprochen.

Wie setzte sich das Bewertungsgremium zusammen?

Wie bei allen Planungswettbewerben besteht die Jury aus Fachpreisrichtern, die aufgrund des beruflichen Hintergrunds und der spezifischen Qualifikation als Architekten, Stadtplanern oder Landschaftsarchitekten eine Beurteilung abgeben können und den Sachpreisrichtern, die als Vertreter der Fraktionen im Gemeinderat den Bürgerwillen repräsentieren:

Sachpreisrichter (stimmberechtigt):

  • Dirk Abel, Oberbürgermeister Stadt Balingen
  •  Vertreter, Fraktion CDU, Wolfgang Rehfuss
  • Vertreter, Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen, Peter Seiffert
  • Vertreter, Fraktion SPD, Dominik Ochs
  • Vertreter, Fraktion FDP, Dr. Dietmar Foth
  • Vertreter, Fraktion Freie Wähler, Markus Wochner
  • Vertreter AFD, Menso Hobbing

Fachpreisrichter (stimmberechtigt):

  • Prof. Mathias Hähnig, freier Architekt, Stadtplaner, Tübingen
  • Bärbel Hoffmann, freie Architektin Stuttgart, Gestaltungsbeirat Stadt Balingen
  • Stephan Weber, freier Architekt Heidelberg, Gestaltungsbeirat Stadt Balingen
  • Prof. Katja Knauss, freie Architektin, Stuttgart / München
  • Ursula Hochrein, Freie Landschaftsarchitektin, München, Planung Gartenschau Balingen
  • Michael Wagner, Baudezernent Stadt Balingen
  • Annette Stiehle, Leiterin Amt für Stadtentwicklung Stadt Balingen

Warum hat sich die Stadt für dieses wettbewerbliche Verfahren entschieden?

Das ehemalige Strasser-Areal, ab 1889 Strickwarenfabrik, von 1903 bis 1978 Schuhfabrik und danach gewerblich genutzt, wurde von der Stadt Balingen im Jahr 1993 wegen der großen Entwicklungspotentiale für die Balinger Innenstadt erworben.

Die rund 5.000m² große, zentral gelegene Fläche unmittelbar am Rand der Innenstadt, an der Eyach und an den im Zuge der Gartenschau neu hergestellten Eyachterrassen bildet vielfältige Chancen für eine nachhaltige Entwicklung in der Kernstadt. Als städtisches Filetstück im Schnittpunkt der „Kulturachse“ zwischen Marktplatz und der Stadthalle sowie den neu gestalteten Naherholungszonen entlang der Eyach fällt einer Neubebauung eine große Aufgabe zu. Nicht nur Architektur und Baukörper müssen qualitativ herausstechen, auch die künftigen Nutzungen in der 1A-Lage sowie die Gestaltung und Nutzung der liebgewonnen künftigen Plaza – eine Fläche immerhin in der Größe des Balinger Marktplatzes – müssen überzeugen. Eine große Aufgabe, die im Team gedacht werden muss. Aus Investoren, Architekten und Landschaftsarchitekten.

Wie lautete die Aufgabenstellung der Konzeptvergabe?

Die Aufgabe bestand aus der Ausarbeitung eines architektonischen und freiräumlichen Entwurfs samt Nutzungskonzept für die Bebauung des Grundstücks. Für die Gestaltung, die Lage und Ausformung der verbleibenden Platzfläche mussten ebenso Vorschläge eingebracht werden.

Was für Anforderungen wurden an den Platz gestellt?

Die Verortung und Gestaltung der öffentlichen Freifläche mussten im Zusammenspiel mit der zu entwerfenden Bebauung vorgeschlagen werden. Zugleich sollen die neuen Freiflächen mit den im Rahmen der Gartenschau realisierten Freianlagen ein harmonisches Ganzes bilden.

Ziel ist ein attraktiver städtischer Platz, der vielfältigen Nutzungen Raum bietet und flexibel auf verschiedene Anforderungen reagieren kann.
Insbesondere soll der neue Platz auch durch die erdgeschossigen Nutzungen des Neubaus bespielt werden.

Plätzen mit Baumbestand kommt zudem eine wichtige klimatische Funktion in heißer werdenden Sommern zu. Teilnehmer waren daher aufgefordert, Lösungen für ein nachhaltiges Grünkonzept aufzuzeigen. 

Was für Anforderungen an ein Nutzungskonzept wurden gestellt?

Gewünscht und von großer Bedeutung war die Platzierung von öffentlichkeitswirksamen und bürgerrelevanten Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen in der Erdgeschosszone, die insgesamt zu einer Belebung und Attraktivierung des Quartiers durch Besucher beitragen.

Oberhalb des Erdgeschosses war die Anforderung frei, eine Wohnnutzung vorstellbar.

Was für Anforderungen an Energie und Nachhaltigkeit wurden gestellt?

Die Verwendung nachhaltiger Materialien und die Entwicklung eines innovativen Energiekonzepts für das Gebäude wurden erwartet. Dachbegrünung in Kombination mit Photovoltaik werden vorausgesetzt und mussten im Konzept nachgewiesen werden.
Für den Platzbereich mussten Aussagen zum Regenwassermanagment getroffen werden.

Wer hat am Verfahren teilgenommen?

In der ersten Phase haben sich sechs Investoren zusammen mit ihren Architekten und Landschaftsarchitekten für die Teilnahme am Verfahren bewerben und qualifiziert, vier Investoren haben schließlich mit ihren Planern über den Sommer und Herbst ihre Konzepte erarbeitet und fristgerecht eingereicht.

In alphabetischer Reihenfolge:

  • Bauprojekta GmbH aus Geislingen-Binsdorf, gemeinsam mit KBK Architekten, Stuttgart, Arge Fink Schnider, Zürich, Landschaftsarchitekt Möhrle + Partner, Stuttgart
  • Denkinger Gmbh aus Jungingen, mit Architektin Bettina Lehmann, Jungingen und Landschaftsarchitektur Uwe Bauer, Balingen
  • Jetter Gebäudebau GmbH aus Rosenfeld, mit Architekturbüro archisphäre GmbH, Rosenfeld und Büro für Landschaftsarchitektur Isabel David, Haigerloch.
  • Wohnbaugenossenschaft Balingen, gemeinsam mit dem Architekturbüro nbundm, München und Landschaftsarchitekt Andreas Kicherer, OK Landschaft aus München

Wer hat die Konzeptvergabe für sich entschieden?

Das Bewertungsgremium unter dem Vorsitz von Prof. Mathias Hähnig aus Tübingen hat sich ausdrücklich für das vorgeschlagene Konzept der Balinger Wohnbaugenossenschaft ausgesprochen und dieses zur weiteren Umsetzung vorgeschlagen. Eine Neubebauung aus drei Baukörpern, ein „Haus ohne Rückseite“, mit Wohnraum in unterschiedlichen Modellen in den Obergeschossen und einem flexibel nutzbaren Erdgeschoss für Gewerbeeinheiten.

Das b2 als lokaler Biomarkt mit angegliedertem Restaurant, Bäckerei und Cafe ist eine der zentralen erdgeschossigen Ankernutzungen in diesem Konzept, die eine Belebung des Platzes garantieren sollen.

Werden Wünsche der Bürger nach einer großen Plaza berücksichtigt?

Das von der Bewertungsjury für eine weitere Umsetzung dem Gemeinderat empfohlene Konzept der Wohnbaugenossenschaft sieht einen zur Eyach und Stingstraße geöffneten städtischen Platz mit einer größtenteils ebenen Grundfläche von ca. 1.900 qm vor, der somit um ca. 200 qm größer wäre, als der Marktplatz. Auf diesem neuen Platz können problemlos wieder Kulturveranstaltungen oder Konzerte, wie auch der Weihnachtsmarkt analog 2024 oder Märkte abgehalten werden. Der Platz bietet zukünftig mehr Nutzungsmöglichkeiten und Flexibilität wie dies aktuell möglich ist.

Wie viele Wohnungen sind eigentlich geplant?

Die genaue Anzahl an Wohnungen steht noch nicht abschließend fest. Aktuell ist von ca. 36 Wohnungen auszugehen.

Wo kann ich mich über die Zukunft des Strasser-Areals informieren?

Alle vier Konzepte können vom 05. bis 12. März im Rathausfoyer zu den üblichen Öffnungszeiten von der Öffentlichkeit begutachtet werden. Am Eröffnungstag, Aschermittwoch, den 05. März findet um 17 Uhr eine Fachführung für Interessierte durch die Ausstellung statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. 

Zusätzlich werden die Pläne ab der Ausstellungseröffnung auch hier auf der Homepage zum Download bereitgestellt.

Wie kann ich meine Meinungen, Sorgen und Anregungen zielgerichtet äußern?

Mit Beginn der Ausstellung wird hier auf der Homepage die Möglichkeit bestehen, eine Rückmeldung zu den Konzepten abzugeben sowie Wünsche und Anregungen mitzuteilen - Ihre Meinung ist gefragt, bringen Sie sich gerne ein!

Wie geht es weiter?

  • Am 28. April, 19.00 Uhr ist eine Informationsveranstaltung unter dem Titel „Zukunft Strasser-Areal“ in der Stadthalle geplant, die das vorgeschlagene Konzept der Balinger Wohnbaugenossenschaft genauer beleuchtet und erläutert, sowie die eingegangenen Rückmeldungen aus der Bürgerschaft aufgreift.
  • Die neuen Raumkonturen des vorgeschlagenen Konzepts können übrigens schon vorab erlebt werden - auf dem diesjährigen Kulturfest am 04. Mai wird die Kulturbühne bereits in Berücksichtigung der Neubebauung platziert.
  • Der Gemeinderat wird vor dem Hintergrund aller Anregungen voraussichtlich im Juni dieses Jahres über die Vergabe des Grundstückes entscheiden.