Forschungsprojekt „DIGIPART“: ISEK Balingen 2035

Im Forschungsprojekt „DIGIPART – Beteiligungsprobleme digital gelöst?“ hat die Justus-Liebig-Universität Gießen untersucht, mit welchen Methoden Beteiligungsprozesse gestaltet werden können und inwieweit die Berücksichtigung von digitalen Formaten möglich ist bzw. welche Herausforderungen bestehen. In der wissenschaftlichen Untersuchung ist das integrierte Stadtentwicklungskonzept Balingen 2035+ (kurz: ISEK) für die Kernstadt und die Stadtteile Bestandteil des Projektes. Hierbei wurden die einzelnen Beteiligungsformate analysiert.

Im Mittelpunkt des ISEK Balingen und ISEK Stadtteile stand der Beteiligungsprozess mit der Bürgerschaft. Hierbei hat die Stadt Balingen unterschiedliche analoge und digitale Beteiligungsformate herangezogen, um verschiedene Meinungen und Ideen in den Konzepten zu berücksichtigen. „Die Entwicklung einer Stadt ist nur mit den Bürgerinnen und Bürgern möglich. Sie sind die örtlichen Experten, die es einzubeziehen gilt“, so Amtsleiterin Sabine Stengel.

 Die Justus-Liebig-Universität Gießen hat in ihrem Forschungsprojekt untersucht, ob auch crossmediale bzw. digitale Beteiligungsformate die Probleme der klassischen Formate lösen können. „Durch die Verknüpfung von analogen und digitalen Formaten kommt das ISEK Balingen besonders gut als Fallbeispiel in Frage“, so die Projektleiterin Sarah Karic. In einem Interview und Workshop haben Sabine Stengel und Sanel Dacic aus der Praxis berichtet.

 „Ein wesentliches Ergebnis in der Studie ist, dass es durch die crossmediale Gestaltung von Beteiligungsprozessen möglich ist, verschiedene Gruppen zu erreichen, die sich ursprünglich eigentlich gar nicht beteiligen wollten oder konnten“, so Karic weiter. Die Ausgestaltung von Beteiligungsprozessen ist stets themen- und zielgruppenabhängig.

Hervorzuheben ist die analoge und digitale Haushaltsumfrage in den Stadtteilen. Der Stadt Balingen ist es gelungen, Bürgerinnen und Bürgern unter 18 bis über 65 Jahre zu erreichen. „Dadurch war es möglich, ein umfangreiches Stimmungsbild über die örtlichen Verhältnisse und Wünsche einzuholen und die Stadt Balingen konnte auf das wichtige Zukunftsprojekt ISEK aufmerksam machen“, fasst Sanel Dacic die Ergebnisse zusammen. Die Ergebnisse bildeten die inhaltliche Grundlage für die Bürgerworkshops. Die Heranziehung unterschiedlicher Formate ermöglichte es, ein umfassendes Ergebnis mit Maßnahmen zusammengefasst in einem Konzept mit Karten zu formulieren.

 Mit dem ISEK ist die Gestaltung und Weiterentwicklung der Stadt Balingen für die kommenden 15 bis 20 Jahre nicht abgeschlossen. „Als Mitmachstadt soll bei der Umsetzung von Maßnahmen und Projekten die Bevölkerung weiterhin berücksichtigt werden“, so Stengel abschließend.

(Erstellt am 05. Dezember 2024)